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Pilecki-Institut Berlin

Projekt: Pilecki-Institut Berlin
Jahr der Inbetriebnahme: 2021
Innendesign: Jan Strumiłło, Marek Jaxa-Chamiec, Jan Jabłoński, Helena Wierzbowska,
Textildesign: Ania Libera

Bei der Inneneinrichtung des Pilecki-Instituts in Berlin war NO WÓDKA für das komplette Möbel und Beleuchtung sowie Pflanzen Repertoire zuständig.
Zu den Einzelheiten der Projektentstehung laden wir euch ein, das Interview mit Jan Strumiłło, dem leitenden Architekten des Projekts, zu lesen.

Foto: Jakub Certowicz

Was war aus Ihrer Sicht die größte Herausforderung während des Projekts des Pilecki-Instituts in Berlin?

Jan Strumiłło: Die offensichtliche Antwort wäre, dass die größte Herausforderung die Durchführung der Fernüberwachung unter Pandemiebedingungen war. Aber ich denke, die schwierigste Aufgabe für einen Designer ist immer, die Bedürfnisse des Kunden richtig zu lesen und zu verstehen. Kommunikation braucht Zeit, und die ist nicht für alles vorhanden. Um jemanden zu verstehen, muss man ihn einfach kennen lernen, und dafür reichen ein- oder zweistündige Treffen nicht aus. Deshalb ist es vielleicht gut, dass die Pandemie die Zeit für die Umsetzung verlängert hat – so konnten wir mehr Zeit damit verbringen, das Projekt mit den Menschen vor Ort zu diskutieren.

Welche Bedürfnisse und Funktionen mussten bei der Planung des Raums berücksichtigt werden?

Jan Strumiłło: Das ist eine interessante Frage, denn in diesem Fall war die Aufgabenbeschreibung zweischichtig: Einerseits war sie präzise und spezifisch, andererseits enthielt sie fast poetische Formulierungen. Wir hatten konkrete Zahlen als Leitlinien, aber auch eine Beschreibung von Träumen, wie der Ort funktionieren sollte. Wir entwarfen einen Innenraum, in dem Begegnungen stattfinden können, der aber auch in erster Linie dazu dient, eine bestimmte, komplexe Geschichte zu erzählen. Neben einem Hörsaal für etwa 100 Personen und einem kleineren Konferenzraum haben wir ein multifunktionales Foyer entworfen, das als Empfangsbereich, aber auch als Café, Lesesaal, Ausstellungs- und Präsentationsraum dient.

Foto: Jakub Certowicz

Was hat Sie bei der Erstellung des Farbkonzepts und der Auswahl der Formen und Materialien für dieses Projekt inspiriert?

Jan Strumiłło: Ich suchte nach einer Lösung, die die Ernsthaftigkeit der Person des Mäzens des Instituts und der Zeit, in der er lebte, mit den Anforderungen einer modernen und lebendigen Forschungseinrichtung sowie mit der einzigartigen Lage und Attraktivität des Ortes selbst in Einklang bringt. Bildlich gesprochen könnte es weder eine Friedhofskapelle noch ein Jugendclub sein, sondern etwas dazwischen. Ich glaube, dass die Mittel, die wir verwendet haben, diese komplizierte Gleichung zufriedenstellend lösen.

 

Foto: Jakub Certowicz

Welches ist Ihrer Meinung nach das wichtigste Prinzip bei der Gestaltung öffentlicher Räume?

Jan Strumiłło: Meiner Meinung nach muss man sich ständig in die Lage der verschiedenen Nutzer eines solchen Raums versetzen, und das können viele sein: Mitarbeiter, Besucher, Menschen mit Behinderungen, Kinder, Ausländer usw. Jede dieser Gruppen kann unterschiedliche Bedürfnisse und Ziele haben, und jede von ihnen sollte sich in dem Raum sicher und wohl fühlen. In einem größeren Zusammenhang würde ich in Anlehnung an den Schweizer Architekten Peter Zumthor wiederholen, dass es das Privileg des Architekten ist, in einem Innenraum eine besondere, einzigartige Atmosphäre zu schaffen, die aus sinnlichen Eindrücken besteht: visuell, aber auch durch Geräusche, Geruch und Berührung. Zumthor‘s Gedanke ist ein poetisches, philosophisches Motto, das man meiner Meinung nach bei der Lösung profaner Probleme nicht aus den Augen verlieren sollte.

Welches ist Ihr Traumprojekt, das Sie in naher Zukunft in Angriff nehmen möchten?

Jan Strumiłło: Ich fühle mich in Holzgebäuden am wohlsten. Ich bin fasziniert von Holz als Material und als gestalterische Herausforderung. Ich bin gerade dabei, den Bau und die Rekonstruktion verschiedener Holzhäuser abzuschließen. Jetzt würde ich gerne ein öffentliches Gebäude aus Holz entwerfen – es könnte ein Kindergarten, eine Kapelle oder eine Herberge sein. Meine Träume gehen Gott sei Dank meistens in Erfüllung, also vielleicht kommt so etwas ja bald.

Eine Auswahl der bei dem Projekt verwendeten Produkten